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Enzyklopädie, Begrifferklärungen

juristische Definition von Fehl- und Totgeburt

Nach § 29 Personenstandsgesetz-Ausführungsverordnung wird eine Totgeburt wie folgt definiert :

(1) Eine Lebendgeburt, für die die allgemeinen Bestimmungen über die Anzeige und die Eintragung von Geburten gelten, liegt vor, wenn bei einem Kinde nach der Scheidung vom Mutterleib entweder das Herz geschlagen oder die Nabelschnur pulsiert oder die natürliche Lungenatmung eingesetzt hat.

Entscheident ist für die Definition einer Totgeburt nach Bundesdeutschen Recht, daß das Kind über 500g gewogen hat und weder gelebt, noch die Nabelschnur pulsierte. Dies gilt daher unabhängig von der Schwangerschaftswoche oder der Länge des Kindes und ob das Kind bereits im Mutterleib tot war oder in der Geburt verstarb.

Von einer Fehlgeburt im juristischen Sinne spricht man, wenn das Kind nicht gelebt hat und weniger als 500g wog.


Fehlgeburt

Fehlgeburt heißt medizinisch "Abort". 

Die Fehlgeburtenrate erhöht sich mit dem Alter und der Anzahl vorheriger Schwangerschaften. Bei 95% der betroffenen Frauen wird die Fehlgeburt von Blutungen begleitet. Also - bei Blutungen sofort zum Arzt, oder Arzt rufen! Keine anstrengenden Tätigkeiten oder Gymnastik mehr, kein Geschlechtsverkehr. Bei starken Blutungen in einen kühlen Raum legen, die Beine höher als die Hüften, und Arzt rufen. Eine starke Blutung kann evtl. auf eine Ablösung der Plazenta hinweisen, und ist im schlimmsten Fall lebensbedrohlich für Mutter und Kind - sofort Notarzt rufen! Die meisten Fehlgeburten lassen sich darauf zurückführen, daß der Fetus schwere Defekte aufweist und sich nicht richtig in der Gebärmutterwand eingenistet hat. Die Natur sorgt dann dafür, das der Fetus, der nicht lebensfähig wäre, abgestoßen wird. Zu den Ursachen, die die Mutter  betreffen, habe ich folgendes gefunden: Gebärmuttermißbildungen, große Myome, hormonale Störungen,  Infektionen.Beim Vater können folgende Ursachen liegen: Spermaanomalien oder RH-Unverträglichkeit.
Ca. 1 Prozent der Fehlgeburten wird durch Plazentainsuffiziens ausgelöst. Das sind unterschiedlichste Funktionsstörungen der Plazenta(Mutterkuchen), so daß der Fetus nicht ausreichend versorgt wird. Bei manchen Frauen kommt es auch zu einer sogenannten Zervixinsuffiziens, das heißt, das sich der Muttermund vorzeitig öffnet. Wenn der Arzt einen Verdacht dahingehend hat, wird er den Muttermund mit einer kleinen Schlinge verschließen, bis die Wehen einsetzen.
Soweit mir bekannt ist, wird nach jeder erfolgten Fehlgeburt eine Ausschabung durchgeführt, um evtl. in der Gebärmutter verbliebene Reste zu entfernen. Eine Ausschabung wird unter Narkose durchgeführt.
Die Ärzte ordnen Fehlgeburten verschiedenen Kategorien zu:


Drohende Fehlgeburt

medizinisch: Abortus imminens

Eine Fehlgeburt kann, muß aber nicht erfolgen. Symptome: Blutungen und manchmal Schmerzen. Er liegt bei ca. 10% aller Schwangerschaften vor und könnte mit leichten Blutungen verwechselt werden, die sich manchmal zum Zeitpunkt der fälligen Periode bemerkbar machen. Abortus imminens wird von manchen Ärzten mit Magnesium-Kapseln und/oder Progesteron-Spritzen oder Tabletten(Utrogest) behandelt.


Drohende unvermeidbare Fehlgeburt

medizinisch: Abortus incipiens
Sie ist von Schmerzen infolge der Uteruskontraktionen begleitet. Wenn der Muttermund eröffnet ist, wird sich der Verlust des Embryos nicht verhindern lassen.


Vollständige Fehlgeburt

medizinisch: Abortus completus
Embryo und Plazenta werden vollständig ausgestoßen, manchmal ohne Symptome. Er läßt sich durch eine Ultraschalluntersuchung bestätigen.


Verhaltene Fehlgeburt

medizinisch: Abortion, missed
Embryo und Plazenta sterben ab, bleiben aber für längere Zeit (manchmal Monate) in der Gebärmutter. Die Schwangerschaftssymptome verschwinden, aber Anzeichen für den Tod machen sich erst viel später bemerkbar. In der Frühschwangerschaft wird eine Ausschabung durchgeführt, in weiter fortgeschrittener Schwangerschaft werden durch Medikamente Wehen eingeleitet.


Zweizeitige unvollständige Fehlgeburt

medizinisch: Abortus incompletus
Der Embryo wird geburtsähnlich ausgestoßen, aber einige Teile der Nachgeburt verbleiben in der Gebärmutter. Ausschabung ist erforderlich.


Habituelle Fehlgeburt

medizinisch: Abortus habitualis
Er liegt vor, wenn mindestens drei Schwangerschaften im gleichen Stadium mit einer Fehlgeburt endeten, möglicherweise aus den selben Gründen.
hier ein guter Link über verschiedene Ursachen der habituellen Fehlgeburt:
Link Kinderwunschseite


medizinisch indizierter Schwanger- schaftsabbruch

Obwohl dieses Thema bei mir der Anlaß war, diese Seite zu erstellen, habe ich dazu kaum Fakten gefunden, es wird leider wahrscheinlich als Tabuthema behandelt.
Es ist auch ein ziemlich schwieriges, umstrittenes und heikles Thema.
Ich habe hier nur ein paar Links zusammengesucht, welche die Rechtslage verdeutlichen.


Totgeburt

medizinisch: Intrauteriner Fruchttod
Bei einem Drittel der Totgeburten ist die Ursache unbekannt. Bei den anderen sind es schwere Defekte beim Kind oder eine Variante der Mangelversorgung des Kindes. Nach dem Tod des Kindes in der Gebärmutter verschwinden als erstes die Schwangerschaftshormone aus dem Blut und damit die Schwangerschaftsempfindungen. Es kann auch sein, das eine schnelle Gewichtsabnahme einsetzt, weil das Fruchtwasser resorbiert wird. Deshalb Gewichtsabnahme in der Schwangerschaft immer sofort abklären lassen. Durch eine Ultraschalluntersuchung kann sehr schnell und einfach gesehen werden, ob das Kind noch lebt. Die Wehen setzen meist 2-3 Tage nach dem Tod ein - auch deswegen: bei Wehen zum Arzt!   Man sollte darauf drängen daß das tote Kind sofort entbunden wird, die psychische Belastung, ein totes Kind zu tragen ist zu groß! Die Frau sollte sich zwischen Kaiserschnitt und vaginaler Entbindung (wenn medizin. möglich) entscheiden können. Beim Kaiserschnitt muß sie nicht das tote Kind selbst gebären, hat aber die Operationsbeschwerden. Bei der vaginalen Entbindung ist eine gute Betreuung nötig und mehr Schmerzmittel, da die Wehen schmerzhafter und verzweifelter empfunden werden als normal. Die vaginale Entbindung hat den Vorteil, das sich Mutter und auch Vater von ihrem Kind langsam verabschieden können, dies hilft oft in der Trauerarbeit.


Tod des Kindes während oder kurz nach der Geburt

Die Ärzte unterteilen in:
Intrapartale Sterblichkeit - Babys, die während der Geburt sterben und
Neonatalsterblichkeit - Babys, die innerhalb von 4 Wochen nach der Geburt sterben.
Ich selbst bin mit diesem Thema nur soweit in Berührung gekommen, daß mein kleiner Bruder,nach einer normalen Schwangerschaft, im Alter von 3 Tagen an einem Herzfehler gestorben ist. Ich war damals 14 Jahre alt und konnte ihn noch lebend sehen.


Intrapartale Sterblichkeit

Es soll sehr selten vorkommen, daß ein Baby während der Geburt stirbt. Wenn, ist dies meißt auf einen Sauerstoffmangel während der Geburt zurückzuführen, oder Probleme mit der Nabelschnur. In seltenen Fällen auf Verletzungen des Babys während der Geburt, was aber früher wesentlich häufiger vorgekommen ist. Mit der heutigen guten Geburtsüberwachung kann das Baby meist durch einen Notkaiserschnitt gerettet werden.


Neonatalsterblichkeit

Der Tod eines Neugeborenen kann auf Probleme mit der Atmung zurückzuführen sein, vor allem bei Frühgeburten, bei übertragenen Babys, und Babys, die an schweren angeborenen Anomalien leiden. Infektionskrankheiten, die früher einmal zu einer hohen Säuglingssterblichkeit führten, treten heute infolge verbesserter Hygienemaßnahmen und Antibiotika sehr selten auf.